Zuversicht ist Zukunft

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von Dr. Sabine Viktoria Schneider Als Wirtschaftspsychologin und Psychologische Beraterin in eigener Praxis in Salzburg begleitet Dr. Sabine Viktoria Schneider Personen in den Bereichen Schemacoaching und Mind Body Psychology. Zudem ist sie Autorin und Vortragende. Ihre Spezialgebiete sind die „Positive Psychologie“, sowie die „Lösungsorientierte Kurzzeittherapie in Coachings“.

Ein Wort, das heuer denke ich, noch einmal viel mehr an Bedeutung gewonnen hat. Was wären wir 2021 ohne Zuversicht? 

Heuer war plötzlich alles anders. Im März wurde uns, sozusagen über Nacht, klar, dass wir nicht mehr selbstbestimmt sind. Dass wir nicht mehr allein entscheiden können, was wir wann machen wollen. Ob wir ausgehen, Freunde treffen, oder auf Urlaub fahren. Jede Autonomie war weg. Und das ohne Vorwarnung. Wir standen im ersten, genauso wie dann auch wieder im zweiten, Halbjahr vor dem „AUS“. Eine Pandemie gepaart mit drastischen Erziehungsmethoden seitens der Regierung, wie einem Lock down, haben uns alle völlig aus der Bahn geworfen.

Selbstmitleid hintanstellen                                  

Was sollen wir nun aber tatsächlich tun mit dieser neuen Situation in unserem Leben? Die Situation an sich können wir nicht beeinflussen. Auch nicht, wenn es 2020 sichtlich kein anderes Gesprächsthema mehr gab oder 2021 geben wird. Ganz egal wo man ist - wobei die Möglichkeiten hier aktuell zugegebenermaßen durchaus reduziert sind - also beim Einkaufen, auf der Bank, oder in der Apotheke.... man hört überall nur noch Gespräche über Covid 19. Negative Gespräche! Darüber zu sprechen, die Regierung zu verteufeln und sukzessive in immer mehr Selbstmitleid zu vergehen wird uns jedoch nichts nützen. Vom Jammern alleine wird sich nichts ändern. Das klingt für Sie jetzt möglichweise hart. Dennoch meine ich es genau so.

Zukunft im Blick                     

Die einzige Chance die wir haben, um aus diesem Dilemma wieder rauszukommen, zumindest schon mal emotional, ist ein positiver und gesunder Blick nach vorne. Wie es auch unsere Großeltern und Urgroßeltern schon gemacht haben. Es gab auch früher bereits unglaubliche Schicksale auf der Welt. Kriege, Zerstörung und auch Krankheiten. Hätten unsere Vorfahren hier resigniert und aufgegeben, würde es uns alle möglichweise gar nicht geben. Unsere Vorfahren haben sich stattdessen für einen Wiederaufbau entschieden. Sie haben gekämpft!

An sich selbst glauben

Mein eigener Großvater wurde im Krieg enteignet. Es wurde ihm alles, was er sich über viel Jahre mühsam aufgebaut hatte, einfach weggenommen und er musste noch einmal ganz von vorne anfangen. Anstatt daran zu zerbrechen hat er damals all seine Kraft zusammengenommen und noch einmal völlig von vorne begonnen. Und wurde mit seinem Geschäftsmodell, einer Fahrschule, ein zweites Mal sehr erfolgreich. Er hätte damals aber auch aufgeben können. Die Entscheidung, wie man mit so einem unsagbaren Schicksal umgeht, liegt immer bei einem selbst. Damals, wie heute. Um wieder neuen Mut zu bekommen und uns stark genug zu fühlen, brauchen wir, in unserer aktuellen Situation, jetzt vordergründig Zuversicht. Jeder einzelne von uns. Um so als Kollektiv in der Lage zu sein wieder aufzustehen. Auch, wenn es oft weh tut und enorm viel Kraft und Energie kostet. Es liegt nun an uns, wie wir mit der Situation umgehen. Wie jeder einzelne von uns handelt und welche Schritte gesetzt werden. Die Kraft es wieder neu zu schaffen haben wir genetisch mitbekommen. Generationen vor uns haben bereits bewiesen, dass es möglich ist. Jetzt sind wir an der Reihe es auch erfolgreich umzusetzen.