VEREIN JOJO - Unterstützung für psychisch belastete Familien

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Rund 17.000 Kinder und Jugendliche im Bundesland Salzburg leben mit einem psychisch erkrankten Elternteil. Viele Familien sind deutlich mehr belastet als vor der Pandemie. Der Verein JoJo verzeichnet einen stetig steigenden Bedarf an Beratung.

 

Wenn ein Elternteil psychisch erkrankt, betrifft das die gesamte Familie – und psychische Erkrankungen sind alles andere als selten. Rund 17.000 Kinder und Jugendliche im Bundesland Salzburg wachsen mit einem psychisch belasteten Elternteil auf. Die Pandemie und ihre Folgen haben den Bedarf an Unterstützung und psychologische Begleitung weiter steigen lassen. So hat sich auch die Zahl der vom Verein JoJo begleiteten Familien im vergangenen Jahr um mehr als ein Drittel erhöht.

 

Die Folgen der Pandemie 

In den vergangenen zwei Jahren hat sich die Situation für Kinder und Jugendliche in psychisch belasteten Familien sehr zugespitzt. Die Isolation, die psychische Erkrankungen oftmals für die Familien mit sich bringt, wurde durch die Lockdowns nochmals verstärkt. Viele Kinder und Jugendliche zeigten zunehmend Ängste, depressive Gedanken und haben das Gefühl: „Das macht alles keinen Sinn“. Häufig verlieren sie den Mut und die Zuversicht und ziehen sich weiter zurück. Andere werden nicht müde, sich an die andauernden Schutz- Sicherheitsmaßnahmen anzupassen und entwickeln Zwänge, die das Essen, übertriebene sportliche Betätigung oder andere Verhaltensbereiche betreffen, weiß man aus der Betreuungspraxis bei JoJo. Zudem wird die virtuelle Welt, vor allem in den Sozialen Medien zum Mittel der Wahl, um eigene Bedürfnisse zu stillen, im realen Leben ist dafür in der Pandemie kein Raum. Dazu kommt, dass jene Dinge, die vor der Pandemie Struktur gegeben haben (Schule, Nachmittagsbetreuung, Freizeiteinrichtungen, Treffen mit Freunden, Nachbarn u.ä.) immmer wieder weggefallen sind. Familien, die wenig Ressourcen haben oder schon vor der Pandemie psychisch belastet waren, kamen dadurch an ihre Grenzen. 

 

Von Schutz, Ressourcen und Inseln

Seit mehr als 15 Jahren bietet JoJo psychologische und psychotherapeutische Unterstützung für Kinder psychisch erkrankter Eltern und ihre Familien an. Ein wichtiger Schutzfaktor für die Kinder ist, über die Krankheit, die Situation zuhause und die eigenen Wahrnehmungen offen zu reden. Dies ist besonders für die Eltern ein großer Schritt, denn die Tabuisierung von psychischen Erkrankungen wirkt nicht nur nach außen, sondern auch nach innen. „Für die Kinder ist es aber sehr wichtig, dass über die Situation und die Erkrankung offen gesprochen wird. Das wirkt entlastend, da sie wissen, dass sie weder Schuld an der Erkrankung sind, noch dafür verantwortlich, dass die Eltern wieder gesund werden“, erklärt JoJo Geschäftsführerin Heidemarie Eher. Ein weiterer Ansatz von JoJo ist es, für die Kinder und Jugendlichen Inseln zu schaffen, wo es nicht um die Krankheit der Eltern geht, sondern nur um sie. Wo sie die Verantwortung, die sie übernommen haben, ablegen können. Wo sie Leichtigkeit finden können und einfach wieder Kind sein dürfen. Zu solchen Inseln zählen beispielsweise auch Patenschaften für Kinder und Jugendliche, die JoJo vermittelt. 

 

GESUNDHEIT

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