„So wie du gehst, so geht es dir“

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Felix Gottwald: Der gebürtige Zell am Seer ist ehemaliger österreichischer Nordischer Kombinierer. Er ist mit drei Gold-, einer Silber- und drei Bronzemedaillen der erfolgreichste Sportler der österreichischen Olympia-Geschichte. Insgesamt gewann er 18 Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften. Zudem feierte er zahlreiche Weltcup-Siege und ist mehrfacher Team-Weltmeister in der nordischen Kombination. 

Im PULS Interview spricht der ehemalige Spitzensportler Felix Gottwald darüber, warum sich mentale Stärke auf Gesundheit und Geist positiv auswirkt. Und über sein neues Projekt „Feelgood“ in Zell am See.

Herr Gottwald, Sie sind einer der erfolgreichsten Wintersportler Österreichs und auch mental einer der stärksten. Was bedeutet für Sie persönlich der Begriff „mentale Stärke“?

Gottwald: Mentale Stärke hat für mich mehrere Aspekte, die wohl miteinander zusammenhängen. Zu wissen, was ich wirklich will, und ein Warum, das groß genug ist, erfordert, sich selbst stets als Einheit unseres Körpers, unserer Gefühle und unserer Gedanken anzunehmen und entsprechend zu handeln. Der Umweg über die Frage „Was will ich definitiv nicht (mehr)? “ war und ist mir dabei immer wieder sehr dienlich.

Wann wurden Ihre mentalen Fähigkeiten erstmals trainiert beziehungsweise wann sollte man damit beginnen?

Gottwald: Mentales Training spielt sich niemals nur in den oberen 30 Zentimetern unseres Körpers ab. Unseren Kindern den natürlichen Bezug zu ihrem Körper, ihren Gefühlen und ihren Gedanken nicht abzuerziehen ist wohl das beste mentale Training, das wir Erwachsene jedem Kind ermöglichen können. Jede Form des „Meisterns“ schafft Referenzerfahrungen, auf die wir ein Leben lang zugreifen können, wenn wir uns dafür entscheiden. 

In welchen Lebenslagen hilft mentales Training und welche Trainingsformen wenden Sie an?

Gottwald: Mentales Training ist für mich ein Synonym für eine Lebens-Haltung. Ich weiß, wir Menschen hätten so gern ein Rezept oder eine Pille, die alles kann. Die Aussage „So wie du gehst, so geht es dir“ veranschaulicht uns das deutlich. Stellt sich nur die Frage, ob wir – unabhängig von den äußeren Umständen – tatsächlich auch mitbekommen, wie wir durchs Leben gehen, und ob wir daran selbstbestimmt und eigenverantwortlich etwas ändern wollen.

Warum wird im Alltag eher wenig über mentale Gesundheit gesprochen?

Gottwald: Gute Frage. Vielleicht weil mentale und damit ganzheitliche Gesundheit ursächliches Hinschauen einfordert. Sie bedingt auch, Eigenverantwortung zu übernehmen und wirklich ehrlich zu sich selbst zu sein. Da ist vieles dabei, bei dem es Handlungen braucht und wo bloße Worte nicht viel verändern. In diesem Fall sehe ich es als gutes Zeichen, dass über mentale Gesundheit eher wenig gesprochen wird – solange wir Menschen mehr dafür tun und noch mehr weglassen.

Wie kann man erkennen, ob ein Mensch im Denken, Fühlen und Handeln in der Balance ist?

Gottwald: Indem wir uns bewusst sind, dass auch die Balance ein Prozess bleibt und niemals ein Zustand ist, schaffen wir eine Basis fürs Weiterüben, fürs Dranbleiben und für unsere Weiterentwicklung. Das heißt, wenn wir uns um einen guten Kontakt zu uns selbst kümmern, kooperieren wir mit uns selbst, und das schafft gegenseitiges Vertrauen mit unseren treuesten Feedback-Instanzen in uns. So entsteht Gleichgewicht durch Ausgleich.

Wie wirkt sich mentale Gesundheit aus?

Gottwald: Als Fazit meiner Masterthesis für mein Studium der Gesundheitswissenschaften hat sich herausgestellt, dass sich Parameter wie echte Vorfreude, innerer Dialog und Präsenz auf die physische Leistungsfähigkeit auswirken. Ich schließe daraus, dass sich mentale Gesundheit auf all unsere Lebensbereiche auswirkt und umgekehrt. Umso wichtiger ist es, mehr von dem zu tun, was uns nützt und nährt, und weniger von dem, was uns schadet und uns an dem hindert, was wir wirklich tun wollen.

Welche Projekte und Ziele verfolgen Sie im Moment?

Gottwald: Mein Herzensprojekt ist im Moment unser Feelgood-Bewegungsstudio in Zell am See. Wir setzen dabei auf das erfolgreiche norwegische Bewegungskonzept und unterstützen mit zwölf automatisierten Geräten vor allem ältere Menschen, Menschen, die sich von einer Krankheit erholen, und Menschen mit besonderen Bedürfnissen dabei, durch einen niederschwelligen Zugang den gesamten Bewegungsapparat auf einfache, sichere und effektive Weise freudvoll zu mobilisieren und zu kräftigen. Wir wollen damit einen Beitrag leisten für eine neue österreichweite Bewegungskultur, für die niemand zu schwach oder zu alt ist.

Danke für das Gespräch.

Felix Gottwald ist auch Gesundheitswissenschaftler und beherzter Unternehmer. 
Er setzt sich mit all seiner Expertise und Erfahrung für eine Bewegungskultur ein,
die niemanden mehr zurücklässt. Sein Credo: Einfach dein Bestes geben.
Feelgood erklärt er so: „Feelgood bietet ein unbeschwertes Training für diejenigen,
die sich um ihren Körper kümmern wollen, unabhängig von ihrer Ausgangssituation
und ohne Leistungsdruck. Sie müssen keine schweren Gewichte heben, und die Belastung
ist nie höher, als Sie das wollen. Das Einzige, das unsere Übenden selbst tun ist,
eine von drei Geschwindigkeitsstufen zu wählen. Die Anzahl der Wiederholungen,
die Bewegungsart und die Trainingszeit sind vorbestimmt.
In einem Feelgood Bewegungs-Center braucht niemand einen Trainingsplan zu folgen.
Noch nie war es so einfach, sicher und effektiv, loszulegen und die positiven Veränderungen
von unterstützter Bewegung von Anfang an zu spüren.
Feelgood Zell am See
Areitstraße 13
5700 Zell am See
Tel: 0664-75101441
www.feelgood-zellamsee.at
Aktuell gibt es im Salzburger Land neben Zell am See auch in Salzburg Stadt und in Seekirchen die Möglichkeit diese Form des Bewegens auszuüben.
 

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