Alpin- und Höhenmedizin - Höhentrekking jenseits der Dreitausendermarke

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von Dr. Ingrid Häusler

Um am Berg leistungsfähig zu bleiben, braucht es Akklimatisationsmechanismen und Höhentauglichkeit, um Risiken zu vermeiden.

Wir sind in Nepal unterwegs. Nima, ein Sherpa der Everestregion, führt uns durch einen Teil des Himalayas. Bei 20° unter null sind Zehen und Finger eiskalt und wir kommen nur langsam voran. Aber jenseits von 6000 m läuft das Leben in Zeitlupe ab – in dieser Höhe führt jede Anstrengung  zu Schnappatmung, Kopfschmerzen, körperlicher Erschöpfung und im Worst-Case-Szenario zur Höhenkrankheit.  

Sauerstoffunterversogung                                                                                                                            

Was passiert in der Höhe mit uns? Durch die Abnahme des Luftdrucks kommt es ab circa 2500 Höhenmeter zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff da hier weniger des lebenswichtigen Atemgases zur Verfügung steht. Die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit nimmt pro 1000 Höhenmeter um rund 10 Prozent ab. Der Körper versucht dies durch Erhöhung der Atemfrequenz und tiefere Atmung zu kompensieren. Nur wenn man dem Organismus genügend Zeit gibt und einige Grundregeln, wie den steigenden Flüssigkeitsbedarf beachtet, der bis zu sechs Liter/Tag betragen kann,  ist eine Akklimatisation bis etwa 5.500 m zu realisieren. In noch größeren Höhen ist eine dauerhafte Anpassung jedoch unmöglich. 

Höhenkrankheit   

Plant man eine Trekkingtour, die in größere Höhen führen soll, zum Beispiel im Himalayagebiet oder in den Anden, sollte man sich gut darauf vorbereiten. Eine gute Kondition vorausgesetzt, ist es dennoch wichtig nur langsam höher zu steigen – der Körper benötigt Zeit, um sich anzupassen. Steigt man ohne Akklimatisation zu schnell zu hoch, ist die Höhenkrankheit vorprogrammiert. Bei ersten Anzeichen wie: Schwindel, Kopfschmerzen, erhöhtem Puls, Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Erbrechen muss in geringere Höhen abgestiegen werden, sonst riskiert man ein lebensbedrohliches Hirn- oder Lungenödem.Befolgt man konsequent die wenigen Regeln, steht einem erfolgreichen Höhentrekking nichts mehr im Wege und wird zu einem unvergesslichen Erlebnis.

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