Wermut heilt Schwermut, heißt es oft. Das Wermutkraut ist eine seit alters her bekannte Heilpflanze. In der Volksmedizin ist es als Bittermittel bekannt, um Beschwerden im Magen-Darm-Trakt in Ordnung zu bringen.
Der Bitterwert von Artemisia absinthium beträgt rund 20.000. Wermutkraut verfügt neben Enzian über die stärkste Bitterkraft unter den Heilpflanzen. Wermut ist aber auch ein “Erhalter der Sinne”, das heißt ein Teil seiner ätherischen Öle wirkt auf das zentrale Nervensystem, weshalb das Heilkraut Bestandteil von Kräuterweinen und Aperitifs wie dem Absinth ist.
Antibakteriell und krampflösend
Dank seiner antiseptischen, antibakteriellen, krampflösenden und durchblutungsfördernden Wirkung wird das Wermutkraut vielseitig in der Naturheilpraxis eingesetzt. Beispielsweise können Gallen- und Menstruationsbeschwerden sowie Blähungen mithilfe der Heilpflanze effektiv behandelt werden.
Selbst ernten
Der Wermut ist ein heimischer Korblütler, der auf trockenen, mageren Böden wächst. Die mehrjährige Pflanze kann rund einen Meter hoch werden. Die Heilpflanze, ist wegen des charakteristischen Aussehens gut erkennbar. Zudem läßt sich Wermut sehr gut sammeln und trocknen: Ein paar der Stängel werden abgeschnitten und Kopf über in einem trockenen Raum so lange getrocknet, bis Blätter und Blüten knisternd zwischen den Fingern zerrieben werden können. Anschließend wird das Kraut trocken und dunkel z.B. in Gläsern gelagert.
Anwendung
Man verwendet die blühenden Pflanzen, und hiervon kleine Bruchstücke der Zweigspitzen. Aus diesen lässt sich ein Tee zubereiten. Im Mittelalter befasste sich Hildegard von Bingen mit dem Wermut. Auf sie geht unter anderem eine Wermutsalbe zurück, die heute noch hergestellt und bei Gelenkschmerzen eingesetzt wird. In der chinesischen Medizin wird er vornehmlich als Milz-Qi-Tonikum zur Anregung der Verdauung, als Leber-Qi bewegendes, also krampflösendes Kraut, und zur Ausleitung pathogener Faktoren beispielsweise aus dem Darm eingesetzt.
Wermut kann helfen bei:
- Appetitlosigkeit,
- Bauchschmerzen,
- Gelbsucht,
- Sodbrennen,
- Stärkung des Immunsystems
- Verdauungsbeschwerden
- Blähungen
- Gastritis
- krampfartige Schmerzen im Darm oder in den Gallenwegen
Achtung: Bei zu hoher Dosierung kann es zu Benommenheit, Erbrechen und Bauchschmerzen kommen. In besonders schlimmen Fällen von Überdosierungen drohen Nierenschäden und Störungen des Zentralnervensystems.
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