Schwerpunkt: Kinder- und Jugendmedizin

Kinder und Jugendliche machen knapp zwanzig Prozent der Population aus, sie sind ganz wesentlich für die Zukunft unserer Gesellschaft und unseres Landes relevant. Es ist verständlich, dass deren Entwicklung und Gesundheit im Fokus von landes- und bundesweiten Gesundheitsstrategien als Investition für die Zukunft steht. Mit den sich permanent verändernden biologischen und psychosozialen Variablen ist die Medizin für diese Altersgruppe, in einem hohem Maße spezialisiert, dem konstanten Wachstum und der Entwicklung gewidmet. Ich freue mich, dass sich diese Ausgabe von PULS schwerpunktmäßig diesem Lebensabschnitt widmet. Ich habe in den letzten 25 Jahren seit meinem Antritt als Primar am Kinderspital 1996 eine stetige Entwicklung erleben dürfen. Wir konnten dank spezifischer Förderung und auch großzügiger Baumaßnahmen das Kinderspital zu einem modernen Zentrum entwickeln. Im Uniklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität am Standort LKH bildet die Kinder- und Jugendmedizin eng verbunden mit der Kinder- und Jugendchirurgie und der Frauenmedizin bzw. Geburtshilfe ein inter- und multidisziplinäres spezialisiertes Versorgungszentrum, das ein wichtiges Entrée ins Gesamt-Uniklinikum darstellt. Gehören doch de facto die Kinder aller Altersgruppen zu den potentiellen späteren Patientinnen und Patienten des gesamten Hauses. Das Kinderzentrum hat zwei große Aufgaben: erstens die optimale, den neuesten Standards entsprechende medizinische Versorgung der kindlichen Patienten mit allen Spezialisten anzubieten. Dabei ist der Begriff der personalisierten Präzisionsmedizin auch in der Kindermedizin kein Schlagwort, sondern von der Neonatologie mit der individuellen minimal invasiven Betreuung Früh- und Neugeborener über die Abklärung seltenster unklarer genetischer Erkrankungen bis hin zur Tumortherapie und individuell optimierter Frühneurorehabilitation gelebte Realität.  Darüber hinaus ist die zweite große Herausforderung eine optimale ganzheitliche psychosoziale Betreuung von Kindern unter besonderem Einbeziehen derer Familien. Dabei eint ein wichtiges Konzept das gesamte Zentrum: der Early Life Care Gedanke. Zu Lebensbeginn werden wichtige Weichen gestellt und ein optimaler Start und eine bestmögliche Entwicklung sind von Beginn an entscheidend. Eine gute und ehrliche Bindung und Beziehung als Therapieform im Sinne unseres Early Life Care Konzeptes sind mindestens ebenso wichtig wie eine optimale wissenschaftlich fundierte medizinische Begleitung.  Besonders in der COVID-Zeit wird deutlich, wie Familien auch in Nöte kommen können, wie Beziehungen zu den Kindern besonders alternativ gefördert gehören und wie in der Kinder- und Jugendbereich gerade diese psychosozialen Aspekte im Fokus bleiben müssen.

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