Hepatologie Lebererkrankungen steigen stark an

Der Fachbereich Hepatologie an der Uni-Klinik für Innere Medizin I, ist die zentrale Einheit des Bundeslandes Salzburg für die Diagnose und Behandlung aller Erkrankungen der Leber. 

Erhöhte Leberwerte oder eine auffällige Leber im Ultraschall liegen bei circa 40 bis 50 Prozent der Erwachsenen in Salzburg im Alter von 50 bis 70 Jahren vor. Die Abklärung muss dabei zwei Fragen beantworten: Erstens soll die Ursache geklärt werden und zweitens das Stadium der Lebererkrankung, das heißt der Grad der Vernarbung (Fibrose) wird bestimmt. Diese spiegelt das Risiko für die Entwicklung einer Leberzirrhose wider. In der Beurteilung des Stadiums der Lebererkrankung wurde durch die sogenannte transiente Elastografie, eine ultraschallbasierte Untersuchung, ein großer Fortschritt erzielt. Mit dem Grad der Fibrose wird die Leber weniger elastisch und das Ausmaß der Verformbarkeit (Elastizität) entspricht der Vernarbung. Es gelingt auch, den Fettgehalt der Leber damit zu bestimmen. Die Beurteilung von frühen Stadien der Leberschädigung erforderte bisher eine Leberbiopsie, auf welche nun meistens verzichtet werden kann

Fettleber

Übergewicht und übermäßiger Alkoholkonsum können gleichermaßen zu schweren Lebererkrankungen führen. Die Leber als zentrales Stoffwechselorgan ist verantwortlich für die komplexen Veränderungen, welche durch Übergewicht und Alkohol ausgelöst werden. Die Fettleber stellt die häufigste Ursache für die Lebertransplantation dar und ist auch der Grund, warum es zu einem kontinuierlichen Anstieg von Leberkrebs in Mitteleuropa kommt. In der erwachsenen Gesamtbevölkerung haben rund 30 Prozent eine Fettleber. Von dieser hohen Anzahl entwickeln circa „nur“ rund jede/r Fünfte eine fortschreitende Lebererkrankung. Die Herausforderung für Mediziner besteht darin, diese Untergruppe zu identifizieren. Maßnahmen zur Gewichtsreduktion mittels Ernährungsumstellung und körperliche Betätigung sind neben der metabolischen Chirurgie noch die einzigen Optionen mit erwiesenem Nutzen bei der Fettleber, wie auch Alkoholkarenz. Es wird eine Reihe an vielversprechenden Medikamenten untersucht, von denen Patienten auch im Bundesland Salzburg profitieren können.

Virushepatitis

Die Hepatitis B (HBV) und Hepatitis C (HCV) stellen die beiden relevanten chronischen Virushepatitiden in Österreich dar. Hepatitis A und E werden über verunreinigte Lebensmittel übertragen und verursachen zwar eine Leberentzündung, es entwickeln sich jedoch keine chronischen Erkrankungen. Man geht davon aus, dass circa 0.5 Prozent der Österreicher an einer chronischen Hepatitis leiden. Chronische Viruserkrankungen stellen eine wichtige Ursache für Leberzirrhose und Leberkrebs dar. Gegen die Hepatitis B existiert eine wirksame Impfung, weshalb praktisch keine Ansteckungen mehr in Österreich erfolgen, während die Erkrankung in der afrikanischen und asiatischen Bevölkerung sehr häufig ist. Bei chronischer Hepatitis B kann eine sehr wirksame Behandlung verabreicht werden. Noch besser ist die Lage für die Hepatitis C, welche mit den nun verfügbaren Medikamenten praktisch immer ausheilt und so viel von ihrem Schrecken verloren hat.

Seltene Erkrankungen 

Seltenere, jedoch ebenso wichtige Erkrankungen stellen die Autoimmunhepatitis, immunvermittelte Gallenwegsentzündungen oder auch genetische Stoffwechselerkrankungen dar, welche eine besondere Expertise in der Behandlung und Betreuung erfordern. 

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