Endometriose – das oft verkannte Leiden

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Kardinal Schwarzenberg Klinikum 

Die Endometriose zählt zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen von Frauen im gebärfähigen Alter. Trotz starker Schmerzen vergehen bis zur Diagnose durchschnittlich zehn Jahre. Ein Leidensweg, der meist nicht sein müsste. 

Nahezu 15 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter leiden unter Endometriose. Dabei handelt es sich um die abnorme Ansiedelung Gebärmutterschleimhaut-ähnlicher Zellen in Körperteilen, in denen sie nicht vorkommen sollten. Dies kann Eierstöcke, Gebärmuttermuskulatur, Eileiter, Darm, Blase, Bauchfell und sogar weiter entfernt liegende Körperteile betreffen. Die Endometriose ist zwar an sich gutartig, aber oft verbunden mit starken Schmerzen vor und während der Menstruation, beim Geschlechtsverkehr, beim Urinieren oder beim Stuhlgang. Dennoch vergehen durchschnittlich zehn Jahre, bis Endometriose erkannt und richtig diagnostiziert wird. Primar Dr. Frank Tuttlies, Leiter der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach erklärt, warum dies so ist: „Das hängt oft mit der Sozialisation zusammen. Sprechen Mädchen nach ihrer Menarche, also ihrer ersten Regelblutung, ihre Mütter auf Schmerzen an, wird ihnen oft erklärt, dass dies ‚normal‘ sei. Die Schmerzen werden so einfach als gegeben hingenommen, die Patientinnen an ein monatliches Schmerzereignis gewöhnt.“ Damit beginnt oft ein langer Leidensweg. „Nicht selten haben betroffene Frauen, wenn sie zu uns kommen zwischen drei und sechs Voroperationen hinter sich, ohne dass das Ausmaß der Erkrankung erkannt oder ausreichend behandelt wurde.“ 

Unfruchtbarkeit und schwere Komplikationen möglich

Eine unbehandelte Endometriose kann aber nicht nur die Lebensqualität massiv einschränken, sondern auch zu Unfruchtbarkeit führen oder schwerwiegende Komplikationen, wie etwa den Verlust einer Niere, nach sich ziehen. „Wichtig ist, das Bewusstsein für diese Erkrankung und ihre Komplikationen bereits bei der heranwachsenden Frau in der Pubertät zu schaffen“, sagt Tuttlies. Frauen, bei denen die beschriebenen Beschwerden auftreten, sollten ihre Gynäkologen aktiv auf die Möglichkeit einer Endometriose ansprechen. Erhärtet sich der Verdacht, kann im Klinikum die Abklärung erfolgen und das weitere Vorgehen besprochen werden. Hilfe bringt oft nur eine Operation, aber auch medikamentöse Therapien können möglich sein. „Wir bieten in Schwarzach hohe Expertise und Einfühlungsvermögen. Für uns gilt, entsprechend der jeweiligen Lebensphase und den Lebensumständen die individuell beste Therapie für die betroffenen Frauen zu finden.“

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