Seit zehn Jahren ist das Demenzteam des Diakoniewerks für Betroffene und ihre Angehörigen da. Sie beraten, schulen und informieren auch die breite Öffentlichkeit, um Menschen ein gutes Leben mit Demenz zu ermöglichen.
Die Diagnose Demenz stellt das familiäre Umfeld vor große Herausforderungen. Es ist eine unheilbare Erkrankung. Trotzdem können wir Betroffenen eine gute Lebensqualität ermöglichen. Damit das gelingt, muss man besonders auch auf die Angehörigen achten. „Das klingt jetzt vielleicht provokant, aber in einem späteren Stadium der Demenz werden viele Betroffene zu desorientierten, aber glücklichen Menschen“, weiß Ulrich Gsenger, Demenzexperte im Diakoniewerk Salzburg. Die Betroffenen können soziale Regeln nicht mehr einordnen oder einhalten, sie machen, was ihnen gerade einfällt, vergessen, was sie tun wollten oder wo sie sind. Unglücklich sind sie dabei nicht unbedingt. Sie brauchen aber immer mehr Zuwendung und Aufmerksamkeit. Und genau das fordert pflegende Angehörige zunehmend heraus. Denn ständig aufmerksam zu sein, braucht viel Kraft.
Demenzbetroffene nehmen Stimmung gut wahr.
Wenn Demenzbetroffene Worte nicht mehr gut erfassen können, sorgt das oft für Irritationen. „Ich rate Angehörigen daher, die Sprache anzupassen. Kurze Sätze zu formulieren, sich selbst zurücknehmen oder sogar einen Erinnerungsfehler auf die eigene Kappe zu nehmen“, sagt der erfahrene diplomierte Pfleger und ergänzt: „Demenzbetroffene nehmen allerdings Emotionen sehr gut wahr und reagieren schnell auf Stimmungen.“ Das kann auch eine große Stärke sein.