Der Welttag des Hörens („World Hearing Day“ bzw. „International Ear Care Day“) findet jedes Jahr am 3. März statt. Der weltweite Aktionstag lenkt die globale Aufmerksamkeit auf die Prävention und Versorgung von Hörminderungen und auf die Bedeutung des Gehörs.
Etwa ab dem 50. Lebensjahr lässt das Gehör in der Regel nach und es setzt die Schwerhörigkeit im Alter (Presbyakusis) ein, eine Folge natürlicher Abnutzungserscheinungen der Sinneszellen im Innenohr. Der meist schleichende Prozess kann – ohne ärztliche Diagnose – lange unbemerkt bleiben. Eine rechtzeitige Diagnose und Therapie (zumeist in Form einer Versorgung mit Hörsystemen) helfen, weiter voll am Alltags- und Berufsleben teilzunehmen und die Lebensqualität zu bewahren.
Nicht behandelter Hörverlust hat gravierende Auswirkungen auf die Lebensqualität und die Produktivität der Betroffenen. Allein in Deutschland verursacht er Folgekosten von ca. 39 Milliarden Euro pro Jahr (Shield: Hearing Loss – Numbers and Costs. Evaluation of the social and economic costs of hearing impairment. Brunel University, London, 2019). Zahlreiche Studien verweisen zudem auf Gesundheitsrisiken wie kognitiver Leistungsverfall, Depressionen oder Sturzunfälle, die im Zusammenhang mit unversorgter Schwerhörigkeit stehen können. Eine flächendeckende Früherkennung im mittleren Lebensalter ermöglicht, Folgekosten unversorgter Schwerhörigkeit und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken zu senken. Eine repräsentative Civey-Umfrage unter 5.000 über 50-jährigen Deutschen zeigt, dass viele Menschen die Hörvorsorge vergessen. Nur 15,4 Prozent der Befragten lassen regelmäßig ihr Gehör testen. Zum Vergleich: Über 70 Prozent gehen jährlich für Kontrolluntersuchungen zum Zahnarzt. Fast ebenso viele machen einen Gesundheitscheck beim Hausarzt (65,6%). Immerhin die Hälfte der Befragten lässt ihr Sehvermögen regelmäßig überprüfen (50%).