Mit einer viszeralen Therapie haben nur wenige Menschen Kontakt gehabt, da der Zusammenhang von Organen zum Bewegungsappart oftmals in die Therapie nicht miteinbezogen wird. Es sollen dabei Verklebungen gelöst, Spannungen reduziert und die Verschieblichkeit der Strukturen zueinander verbessert werden.
Die viszerale Therapie ( lat. „viszeral“ = die Eingeweide betreffend) ist ein Behandlungskonzept, dass die Verbindung vom Organsystem zum Bewegungsappart als Grundlage heranzieht. Damit unseren Organen im Körper Halt und ihr Platz verliehen wird, gibt es unterschiedlichste Befestigungen hin zu knöchernen Strukturen, Muskeln oder Faszien. In Folge von Operationen, Infektionen, falschen Ernährungsgewohnheiten, Haltungsfehlern, Stress etc. kann es zu negativen Auswirkungen auf unser Organsystem kommen. Dabei können die betroffenen Organe eine vermehrte Spannung aufbauen, die sich über ihre Fixierungen auf den umliegenden Bewegungsapparat übertragen kann. Ziel der viszeralen Therapie ist es, über manuelle Techniken am Organsystem die Störungen des Bewegungsapparats zu behandeln. In weiterer Folge können auch primär organische Beschwerden wie beispielsweise Stoffwechselerkrankungen, Verdauungsbeschwerden, hormonelle Entgleisungen oder auch Lungenerkrankungen mit viszeraler Therapie positiv beeinflusst werden.
Indikationen für viszerale Therapie?
Das Spektrum an Erkrankungen und Dysfunktionen, die mit viszeraler Therapie beeinflusst werden können, ist groß. Da die Dysbalance eines Organes über die Beeinflussung des Bewegungsapparates weitreichende Folgen haben kann, wird in der Therapie versucht sogenannte „Läsionsketten“ zu eruieren und diese zu therapieren. Ein Beispiel dafür ist: Verstopfungen oder andere Verdauungsbeschwerden verändern die Spannung des Dickdarms, der teilweise eng mit der Beckenschaufel und der darin liegenden Hüftmuskulatur verbunden ist. Dadurch kann die Stellung des Hüftgelenks verändert werden, was sich wiederum auf die gesamte Beinachse auswirkt, weshalb folglich auch Knieschmerzen entstehen können. Im Anschluss an die Therapie empfiehlt sich eine sanfte Wärmeanwendung und „Nachruhen“ für circa 20-30min, da dann der therapeutische Input bestmöglich vom Körper verarbeitet werden kann. Zusätzlich dazu kann auch eine Eigenmobilisation als Heimübungsprogramm erlernt werden.
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