Regenerative Medizin als „Methode der Zukunft“

Prof. Dirk Strunk und seine Forschergruppen - das Institut ist Teil des Zentrums für Querschnitt- und Geweberegeneration - stehen für starke Forschungsleistungen. Vielversprechend ist unter anderem der Einsatz von pluripotenten Stammzellen (iPS) – Alleskönner, die sich zu jeder Zelle entwickeln können und Grundlage zur Geweberegeneration in verschiedenen Organsystemen wie unter anderem dem Herzen, den Knochen oder der Haut sind.

Die Stammzellforschung wird seit Jahren von einer enormen Dynamik geprägt: Vielversprechende „Wunder-Waffen“ entpuppten sich als doch nicht so aussichtsreich, dafür werden laufend neue Methoden entdeckt und weiterentwickelt. Leukämie galt lange als fast hundertprozentiges Todesurteil, bis Stammzelltransplantationen aus dem Knochenmark und ein „Reset“ des Immunsystems die Therapiemöglichkeiten vollkommen revolutionierten. Heute sind meist sogenannte induzierte pluripotente Stammzellen (iPS) - Alleskönner, die sich zu jeder Zelle entwickeln können - Grundlage.

Messenger-RNA

Die Zellforscher der PMU beschäftigen sich mit Geweberegeneration in verschiedenen Organsystemen, unter anderem dem Herzen, den Knochen oder der Haut. Die Erkenntnisse könnten auch eine wichtige Etappe auf dem langen Weg zu einer Heilung bzw. Verbesserung der Lebensbedingungen bei Rückenmarksverletzungen sein. Die „Übersetzung“ aus anderen Forschungsfeldern erhöht auch hier die Heilungschancen. Strunk: „Wir müssen im Bereich Querschnitt genauso auf kleinere Schritte hoffen.“ Auch Messenger-RNA, wegen der Covid-19-Impfungen jetzt in aller Munde, stufte Strunk schon vor Jahren als vielversprechende Methode ein. Er ist ein Forschergeist durch und durch, angetrieben davon, molekulare Prozesse im menschlichen Körper immer noch ein Stück weiter entschlüsseln zu können.

Herstellung „künstlicher - Blutplättchen“ im großen Stil

Die Forschungsleistungen in seinem Institut sind 2021 bereits in fünf Publikationen renommierter Journale zu beobachten: Auch in der Herstellung künstlicher Blutplättchen sind die Forschenden einen wesentlichen Schritt weiter. Bisherige Ansätze,
künstliche Blutplättchen aus induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS) nachzubauen, waren nur begrenzt erfolgreich. Der Gruppe unter der Erstautorin Linda Krisch ist es gelungen, mit nur zwei zusätzlichen Zutaten fünfmal mehr Blutplättchen zu produzieren. „Dieses optimierte Protokoll bringt uns einen Schritt näher an die Herstellung ausreichender Mengen funktioneller Thrombozyten“, so Strunk. Weitere Arbeiten beschäftigen sich mit den Möglichkeiten von extrazellulären Vesikeln und Qualitätsstandards in der Herstellung. 

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