Zeckenimpfung kann schwere FSME Verläufe verhindern

An den SALK mussten in diesem Jahr schon mehrere ungeimpfte Kinder stationär behandelt werden.

 

Die Abkürzung FSME steht für Frühsommer-Meningoencephalitis. Das ist eine Entzündung von Gehirn und Gehirnhaut. Nach etwa 7 Tagen kommt es zu hohem Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen,
Nacken-Steifigkeit und manchmal auch Lähmungen. Oft bleiben dauerhafte Schäden zurück, und in einigen Fällen endet die Krankheit tödlich. Das FSME-Virus wird meist von Zecken bei einem Stich auf Menschen übertragen. Das Virus kommt in ganz Österreich, aber auch in anderen Ländern Mittel- und Osteuropas vor. Vom Stich der infizierten Zecke bis zur Erkrankung dauert es 2 bis 28 Tage. FSME wird nicht von Mensch zu Mensch übertragen.

 

4 Kinder betroffen

„Wir haben aktuell vier Fälle mit akuten FSME-Symptomen. Betroffen sind Buben im Alter von 3 bis 13 Jahren, drei davon sind noch stationär in Behandlung und haben eine nachgewiesene Hirnhautentzündung“, berichtet Oberarzt Neil Jones, Infektiologe an der Uniklinik für Kinder- und Jugendheilkunde. „Diese Kinder leiden wirklich – sie brauchen intravenöse Schmerztherapie und Fiebermedikamente.“ Was den Experten alarmiert: Keines der vier Kinder war vollständig, sprich: drei Mal, gegen FSME geimpft. „Es geht nicht nur darum, die akute Infektion zu verhindern. Es kann auch zu Spätfolgen kommen.“ Teilweise leiden Kinder und Jugendliche nach Monaten oder sogar Jahren an Konzentrationsschwierigkeiten, Kopf- und Rückenschmerzen und Erschöpfung – einige müssen deswegen ein Schuljahr wiederholen. „Eine vollständige Impfung ist ein effektiver Schutz gegen FSME. Wir rufen alle Eltern auf, ihre Kinder jetzt impfen zu lassen“, so Dr. Jones. An FSME können aber nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene erkranken, weiß Prof. Richard Greil, Infektiologe und Vorstand der Uniklinik für Innere Medizin III. „Heuer ist ein starkes Zeckenjahr. Früher war FSME ein regionales Problem. Heute ist die Infektion weit verbreitet. Ich empfehle daher auch dringend den Erwachsenen, sich gegen FSME impfen zu lassen.“

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