Am 11. April ist Welt-Parkinson-Tag. Neue Therapie-Alternative im Krankenhaus Schwarzach.

Über 20.000 Patienten leiden in Österreich unter der Nervenerkrankung Morbus Parkinson, Tendenz klar steigend. Alleine im Salzburger Innergebirg sind ca. 400-500 Patienten von dieser Erkrankung betroffen. Die neurologische Abteilung des Kardinal Schwarzenberg Klinikums hat in diesem Jahr damit begonnen, für ausgewählte Patienten mit fortgeschrittenen Parkinsonsyndrom und entsprechend ausgeprägten Beschwerden eine neue Therapie-Alternative anzuwenden: Mit einer innovativen 24h-Wirkstoff-Pumpe, die sich in einem handlichen Gerät befindet, wird der Wirkstoff Foslevodopa über einen dünnen Schlauch und eine kleine Kanüle direkt unter die Hautoberfläche in den Körper des Patienten abgegeben. Die exakte Dosis kann über 24 Stunden individuell eingestellt werden kann und so sehr genau an die Bedürfnisse des Patienten angepasst werden. 

Erst drittes Land weltweit

Diese innovative Therapie, die nach Japan und Deutschland nun auch in Österreich seit Dezember 2023 als drittem Land weltweit zur Verfügung steht, bietet der neurologischen Abteilung eine wichtige Therapie-Alternative für einige unserer Parkinson-Patienten im Innergebirg. Die Patienten werden bei uns im Klinikum mit der Pumpe vertraut gemacht und profitieren ab dem ersten Tag von der kontinuierlichen Wirkstoffabgabe. Schon nach einer kurzen stationären Überwachungsphase von 48h können wir die Patienten wieder nach Hause in den Alltag entlassen.

Ohne Beeinträchtigungen

Ein wesentlicher Vorteil dieser neuartigen Therapie ist, dass keine aufwendigen Sonden in Magen oder Darm des Patienten implantiert werden müssen, die abgegebene Dosis für den jeweiligen 24h-Rhythmus kann sehr flexibel angepasst werden. So kann z.B. mit einer automatisch gesteuerten leicht erhöhten Dosis am Morgen auftretenden Bewegungsstörungen entgegengewirkt werden. Bei jedem Patienten wird genau geprüft, ob diese neuartige Therapie geeignet und verträglich ist, die Verordnung und Einstellung erfolgt ausschließlich über einen neurologischen Facharzt, der dann diese Therapie dauerhaft überwachen und auch jederzeit individuell anpassen kann.